Vortag über den Totenkronenbrauch

Unser Verein konnte Frau Dr. Rosemarie Leinewerber gewinnen, einen Vortrag mit dem Thema „Diese Krone weihten tief betrübte Eltern. Der Totenkronenbrauch und seine Sachzeugen in Altmark und Elb-Havel-Winkel – ein fast vergessenes Gedenken “ zu halten.

Dr. Rosemarie LeineweberDr. Rosemarie Leineweber

Der Totenkronenbrauch gehört zu einer von ca. 1550-1950 praktizierten Erinnerungskultur, einer einst weit verbreiteten Sitte für jung und ledig Verstorbene beiderlei Geschlechts. Die Totenkrone war dabei ein Ersatz für das entgangenen Heiratssakrament. Trotz der sehr schwierigen Erhaltungsbedingungen konnte Frau Dr. Leineweber nach jahrelanger und mühevoller Recherche im Vortrag zahlreiche aussagefähige Bildbeispiele für diesen Brauch präsentieren, die sie 2021 auch in Buchform veröffentlicht hat.

Konkreter Anlass für den Vortrag in Jerichow war die archäologische Maßnahme 2012 im Vorfeld des Straßenbaus in Jerichow. Im Umfeld der Klosterkirche wurde damals die Grablege einer jungen Frau mit einer solchen Totenkrone freigelegt. Eine lebhafte Diskussion rundete den informativen Abend ab.