Vortragsabend "Die Ausgrabungen am Grab der Königin Editha im Magdeburger Dom"

Der Förder- und Heimatverein Stadt und Kloster Jerichow e.V. konnte den Magdeburger Domarchäologen Rainer Kuhn – gleichzeitig 2. Vorsitzender des Jerichower Vereins - zu einem Vortrag über die Bestattungen von Königin Editha begrüßen.

Karl Eisbein (stehend) begrüßte die anwesenden Gäste.Karl Eisbein (stehend) begrüßte die anwesenden Gäste.

Editha stammte aus dem Haus Wessex in England, heiratete 929 den jungen Otto, der dann als Otto der Große in die deutsche und europäische Geschichte eingehen sollte. Königin Editha starb im Jahr 946 und wurde in Magdeburg bestattet, wo sie bis auf den heutigen Tag hoch verehrt wird. Bei den Grabungen im Magdeburger Dom unter der Leitung von Rainer Kuhn und Claudia Hartung in den Jahren 2006-2010 wurde das Hochgrab von Editha aus dem Jahr 1510 geöffnet und intensiv untersucht. Dabei konnte festgestellt werden, dass es sich bei den Knochen in einem Bleisarg innerhalb des bekannten Grabes tatsächlich um die Gebeine von Königin Editha handelt. Nicht weniger wichtig war der Fund des Originalsarkophags aus dem Jahr 946 und von mehreren Aufbauten aus der Zeit um 1225-1250. Diese befinden sich heute – wie andere Funde aus dem Edithagrab - im Dommuseum Ottonianum Magdeburg. Zum Abschluss des spannenden Vortrages wurde ein mit Mitteln des Fördervereins Magdeburger Dommuseum e.V. - einem Partnerverein des Jerichower Vereins - und der Magdeburger Altstiftungen restauriertes Textilfragment aus dem 12./13. Jahrhundert mit arabisch-iberischer Inschrift erläutert.

Der ursprünglich für diesen Abend vorgesehene Vortrag von Wolfram Bleis zu Karl IV. und Jerichow wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.